Weingebiete und ihre winzer
- Weinbaugebiet Franken -

 

 

Einleitung

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Der Bocksbeutel als Flasche ist seit dem 17 Jahrhundert das äußerliche Merkmal vieler Weinflaschen aus Franken - in ihr werden etwa ein Drittel aller Frankenweine angeboten. Der Hamburger Star-Designer Peter Schmidt, der auch die lilafarbene Kuh von Milka entwarf, hat die klassische Bocksbeutelform im Auftrag 2015 modifiziert. In die neuen grünen, etwas schlankeren Flasche sollten erlesene Weine gefüllt werden. Dieser Gedanke hat sich aber nicht durchgesetzt. Die VDP-Weingüter füllen ihre hochwertigen Weine nicht in die neu gestalteten Bocksbeutel und Supermarkt sind 2-Euro-Weine in der neuen Flaschenform erhältlich.

Franken liegt zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt und ist mit etwa 6.000 Hektar Weinanbaufläche ein mittelgroßes Weinanbaugebiet. Hier ist der im Trend liegende Silvaner zu Hause.

Unterfranken steht für das westliche Frankengebiet zwischen Aschaffenburg und Lohr. Das östliche Anbaugebiet Oberfranken erstreckt sich zwischen Karlstadt und Iphofen mit der zentralen Stadt Würzburg.

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Weingeschichte

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Im Jahr 777 wird Weinbau in Franken erstmals erwähnt. Eine heute noch vorliegende Originalurkunde dokumentiert die Schenkung von Rebflächen um das Königsgut Hammelburg durch Karl den Großen an das Kloster Fulda.
Hammelburg ist die älteste Weinstadt Frankens. Bis zum 12. Jahrhundert breitet sich der Weinbau über das ganze Maintal aus.

Franken war lange Zeit zwischen dem 12 Jahrhundert bis zur napoleonischen Zeit, als es Bayern zugehörig wurde, ein unabhängiges Fürstentum, das von Würzburg aus regiert wurde.

Gottfried von Franken verfasste im 13. Jahrhundert mit dem „Pelzbuch“, dem ältesten Weinbuch Deutschlands, Informationen über Würzburger Weine sowie Anleitungen für die Arbeit im Weinkeller und Qualitätskontrollen. ‚Pelzen‘ oder ‚belsen‘ kommt aus dem Lateinischen impellitare/pfropfen im Sinne der Obstbaumveredelung.

1316 stiftete Johann von Steren das ‚Würzburger Bürgerspital zum Heiligen Geist‘ zur Pflege von Armen und Kranken. Das Spital kaufte zu den bereits vorhandenen Weinbergen noch weitere hinzu.

Würzburg war der Hauptumschlagplatz für die fränkischen Weine und auch zentrale Stadt für den deutschen Weinhandel. In der Oberschicht wurden im 15. Jahrhundert ein Weinverbrauch über 1 Liter pro Person und Tag dokumentiert, wodurch sich die gewaltigen Anbauflächen in Deutschland zu dieser Zeit erklären. Der Würzburger Erzbischof sanierte mit den von Kaiser Friedrich III verliehenen Zollrechten auf Weintransporte durch Würzburg seinen hochverschuldeten Hochstift.

Im 15. Jahrhundert erreichte die Weinanbaufläche mit 40.000 Hektar Anbaufläche in über 600 Ortschaften im Frankenland ein Vielfaches der heutigen, es wurde Europas größtes zusammenhängendes Weinanbaugebiet.

Wein war neben Bier ein Alltagsgetränk zu dieser Zeit. Er wurde – mit Wasser verdünnt – über den ganzen Tag getrunken.

Bischof Julius Echter von Mespelbrunn gründete 1576 das Juliusspital zu Würzburg mit seinen Weingärten am Stein, dem nördlichen Weinberg der Stadt.

Der dreißigjährige Krieg 1618 – 1648 brachte, wie überall in Europa, Verwüstung über die Weinanbaugebiete. Die Rekultivierung erfolgte nach 1670 oftmals mit der Silvaner-Rebe, die aus Österreich kam. Die Weine wurden oft unter dem Namen Steinweine vertrieben. Das Bürgerspital füllte sie ab 1718 zur Garantie der Echtheit in Bocksbeutelflaschen ab.

Im 18. Jahrhundert fördern die Landesherren den Weinanbau. Frankenwein ist eine Zeit lang in Mode, es bestehen 15.000 Hektar Anbaufläche.

Dann verringerte sich die Weinanbaufläche. Gründe waren die Säkularisierung durch Napoleon mit Auflösung der Klöster, was mit Qualitätseinbußen bei der Weinherstellung verbunden war. Zudem förderte Napoleon aus Frankreich kommende Weine und die Menschen konsumierten weniger Wein. Auch die klimatischen Bedingungen waren schlechter.

Nach dem Anschluss Frankens zu Bayern werden Frankenweine hoch besteuert. Durch Rebkrankheiten – wie Mehltau um 1880 und die Reblaus ab 1902 – erfolgt ein weiterer Abbau von Rebfläche. Die fränkische Anbaufläche sinkt unter 3.000 Hektar.

Der fränkische Weinbau erreichte seinen absoluten Tiefpunkt Ende des 2. Weltkrieges. Es folgte ein Aufschwung in den 50er Jahren. 1959 waren es dann wieder mehr als 2.000 Hektar Anbaufläche. In den 70er Jahren stiegen die Preise für fränkischen Wein. Eine deutliche Erweiterung der Anbaufläche erfolgte, wobei nur Weinbau auf historischen Weinlagen gestattet wurde. Teilweise Qualitätsverluste durch Massenproduktion führten bis über die Jahrtausendwende reichend zu Imageproblemen der Boxbeutelweine, obwohl diese seit 1989 von der EU geschützt sind und nur für fränkische Weine benutzt werden dürfen.

Die Winzergemeinschaft Franken eG in Kitzingen wurde 1959 in Würzburg gegründet. Sie ist heute mit einer Anbaufläche von 1.400 Hektar und über 2.400 Winzern die größte Winzergenossenschaft Deutschlands.

In den 70er Jahren erfolgte staatliche Beratung und Unterstützung der Winzer sowie die Pflanzung der ergiebigen Sorten Bacchus und Müller-Thurgau.

Seit 2000 sind die Rebflächen in Franken mit 6.200 Hektar etwa konstant, aber mit rückläufiger Bestückung durch die Mülller-Thurgau-Rebe. Zunehmend wird Rieslaner angebaut. Diese Rebe ist weniger kälteempfindlich als der aufgrund des kontinentalen Klimas nur in geringer Menge angebaute Riesling.

Frankenweine sind fest und gehaltvoll mit Erdigkeit. Dem allgemeinen Trend folgend werden Rotweine zunehmend auf derzeit 20 Prozent der fränkischen Rebfläche angebaut. Der aktuelle Klimatrend lässt so manchen Frankenwinzer auf die Erzeugung von Rotwein Sekt setzen.

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Große Lagen  (Grands Crus)





Castell Schlossberg                   4   ha,  390 m, Tonkeuperboden
Iphofen Julius-Echter-Berg       45 ha, 370 m, Tonstein und Gipskeuper
Würzburg Stein                           80 ha, 250 m, Muschelkalk
Eschendorfer Lump                   38 ha, 270 m, Muschelkalk
Homburg Kallmuth                    42 ha, 310 m, Buntsandstein und Muschelkalk
Randersacker Pfülben              19 ha, 270 m, Muschelkalk
Klingenberg Schlossberg         27 ha, 230 m, Buntsandstein

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Spitzenweingüter

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Weingut Am Stein, Ludwig Knoll
37 ha, Biodynamisch, Naturland, Frank & Frei

Ludwig Knoll hat das direkt im Weinberg des berühmten Würzburger Stein liegende Gut von seinem Vater 1990 in der 5. Generation übernommen. Er führt es zusammen mit seiner Frau Sandra. 2007 erfolgte die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Die Weine werden seitdem von Jahr zu Jahr immer besser.

Die Knolls haben sich auf ihrem Gut ein einmaliges Experimentierfeld mit vielen Optionen geschaffen: ob Lagermethoden, Reblagen, Teambuilding, Kooperation oder Architektur, sie gehen immer wieder neue innovative Schritte. Vieles davon bewährt sich dann. 2015 wurde die futuristische Vinothek mitten in den Weinbergen des Würzburger Steins mit dem neuen darunterliegenden Weinkeller eröffnet.

Der Keller - seit der Kellererweiteung 2015 mit viel Raum auch für Holzfässer, Edelstahltanks, Amphoren und Betoneier - ist eine Weinschmiede, die Ludwig Knoll und sein Kellermeister Dominik Diefenbach zur Individualisierung der Weine im ganzheitlichen Konzept der Biodynamik nutzen. Hier wurden mit die ersten Betoneier Deutschlands verwendet. Die Spitzenrieslinge – und Silvaner – sind in den Behältern des goldenen Schnitts zur harmonischen Entwicklung gelagert. Die Wirkung des Betoneis erklärt Knoll mit kreisenden Strömungen, weil es in der Mitte wärmer ist.

Auf dem Weingut werden die Weine spontan vergoren, haben verlängerte Maischestandzeiten und werden teilweise unfiltriert abgefüllt. Einige Rieslinge werden mit in der Amphore maischevergorenen Partien rückverschnitten. Die in den Boden eingelassenen 500-Liter-Amphoren werden im Herbst mit Silvaner, der noch auf der Maische liegt, zusammen auf das Gemisch von Kernen, Stängeln und Schalen gefüllt, dann wird dieser reine Amphorenwein nach 9 Monaten mit dem anderen Wein verschnitten.

Somit entsteht eine vielfältige, in den letzten Jahren immer stärker werdende Kollektion mit 20 Prozent Riesling. Die Burgunder – einschließlich Spätburgunder – nehmen 25 Prozent der Rebfläche ein, der Silvaner 25 Prozent. Weiterhin im Anbau sind Rieslaner, Müller-Thurgau und die Scheurebe. Die Silvaner von alten Reben sind mit feinen mineralischen Noten, klar und äußerst lang. Die großen Gewächse brauchen immer etwas Zeit und haben ein hohes Lagerpotential.

Bereits die Ortsweine von der wichtigsten Lage Stettener Stein gehören mit dem ‚Riesling trocken‘ zum Besten, was Franken zu bieten hat. Der ‚Stettener Stein Riesling‘ wurde 2018 beim Wettbewerb BEST OF RIESLING unter den 30 besten internationalen Riesling-Weingütern der Welt mit dem Preis „Bester trockener Steillagenriesling“ ausgezeichnet. Weitere Lagen sind Würzburger Stein und Randersacker Sonnenstuhl.

Im Monat Juli öffnet die Familie auch für Musikliebhaber ihr Haus mit dem jährlich stattfindenden Wein und Musikfestival „Wein am Stein“.

Knoll hat schon geschafft, wovon viele Winzer träumen. Ein festes fast 30-köpfiges, motiviertes und glückliches Mitarbeiterteam ist bei der ökologischen Bewirtschaftung der Weinberge, der Lese von Hand und der schonenden Traubenverarbeitung eingebunden. Der Teamgedanke ist den Knolls sehr wichtig.

Das Weingut Am Stein ist Mitglied im Bioweinportal.

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Weingut Rudolf Fürst

Seit Übernahme des Guts mit 21 Jahren von seinem Vater 1975 produziert Paul Fürst auf den Buntsandsteinböden nicht nur eine der elegantesten Rieslinge der Region, sondern auch in französischen Burgunderart entwickelte Weiß-, Früh- und Spätburgunder.

Die mit einem ‚R‘ bezeichneten Spitzenburgunder werden auf der Maische vergoren und in französischen Barriques ausgebaut. Zusammen mit Sohn Sebastian hat Rudolf Fürstwurden exzellente Lagen – wie den Schlossberg – förmlich bezwungen und terrassiert. Die Spätburgunder – oder wie Fürst sagt: „die Pinots“ – gehören mit zu den besten in Deutschland. Die Entwicklungsarbeit trägt hier mehr Sebastian Fürst. Die Rotweine im eleganten Stil finden den Höhepunkt von der Lage Grafenberg kommend. Das Weingut gehört zu den wenigen in Deutschland, die Weißwein und Rotwein in Exzellenz können.

Bei meinem Besuch 2010 auf dem Weingut Fürst habe ich einen meines Erachtens nicht hinreichend geschützten Arbeiter bei der Aufbringung von Insektiziden bei Wind beobachtet und spontan von der vorgesehenen Verkostung der Weine Abstand genommen. Hier besteht die generelle Problematik von möglichen Verfahrensfehlern oder sogenanntem Organisationsversagen bei der Delegation von Tätigkeiten im Weinberg. Diese Schwierigkeiten haben alle konventionell arbeitenden Winzer bei Verwendung von Chemikalien im Weinbau, besonders wenn angelerntes Personal saisonweise eingesetzt wird. Die Anforderungen an die Organisation von Arbeitsschutz, Sicherheit und auch von Umweltschutz im Weinanbau sind kaum messbar und werden möglicherweise nur bei genereller biologischer Anbaumethode vollständig erfüllt.

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Weingut Juluisspital
180 ha, VDP

Das zweitgrößte Weingut Deutschlands und das größte Frankens muss hier erwähnt werden.

Das Julisusspital zu Würzburg wurde von Bischof Julius Echter von Mespelbrunn 1576 gegründet (s.o. Weingeschichte Franken). Der Wein finanziert Soziales – die gemeinnützige Stiftung trägt Aufgaben wie das Juliusspital mit ca. 350 Betten und das Klinikum Würzburg Mitte mit etwa 6.510 Betten sowie ein Altersheim.

Die Lagen tragen so bekannte Namen wie ‚Würzburger Stein‘ und ‚Eschendorfer Lump‘. Etwa 60 verschiedene Weine werden produziert. Unter dem Fürstenbau des Juliusspitals findet sich ein 250 Meter langer Fasskeller.

Das Juliusspital wird von Eichelmamm mit 3 Sternen ausgezeichnet und im Gault&Millau 2018 mit 3 Trauben. Schade, dass solch ein großes Weingut mit den sozialen Leistungen nicht auf Bio umstellt.

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Weingut Horst Sauer
20 ha, VDP

Rainer Sauer gilt als Süßweinspezialist – die Version ‚Eschendorfer Lump 2017‘ mag die bisherige Spitze einer Entwicklung der Süßweine zu 100-Punkte-Weinen sein. Tochter Magdalena Sauer hat die Kellerarbeit bei den Burgundern übernommen, die Edelsüßen tragen die Handschrift von Rainer Sauer. Die weitere Kollektion bearbeiten die beiden im Team.

Solide und auf hohem Niveau sind schon die Basisweine, die Trockenbeerenauslesen und Beerenauslesen erreichen in den Bewertungen von Eichelmann, Fallstaff, Vinum und Gault&Millau über 90 Punkte. Die Weine von Horst Sauer vom Eschendorfer Lump werden weltweit geordert.

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Weingut Rainer Sauer
15 ha, VDP

Früher gingen Weinfreunde schon mal nach „gegenüber“, wenn sie bei Horst Sauer im Verkostungsraum keinen Platz mehr fanden. Jetzt gelten auch Rainer und Daniel Sauer als Silvaner-Könige und keltern exzellente Silvaner aus der ‚Lage Eschendorfer Lump‘. Der Silvaner GG schafft es sicher in die TOP 10 der Silvaner-Frankenweine.

Helga und Anne Sauer nehmen herzlich die Weinfreunde in den Verprobungsräumen in Empfang, um sie an den steigenden Qualitäten der letzten Kollektionen teilhaben zu lassen. Schade, dass so ein gutes Weingut nicht auf Bio umstellt.

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Zehnthof Luckert,
Wolfgang, Ulrich und Philipp Luckert
17 ha, Biodynamisch, Naturland, VDP

Die Luckerts sind an der Spitze in Deutschland angekommen, und das mit oder auch durch biodynamische Anbaumethoden. Theo Luckert erwarb den 1558 erbauten Zehnthof 1962 und war in den 90er Jahren bis nach Übersee bekannt für grandiose Süßweine. Heute bewirtschaften die Söhne Wolfgang und Ulrich sowie der Enkel, Wolfgang Luckerts Sohn Philipp, das Weingut und haben dessen Ruf wieder weit über die Grenzen des Frankenlandes getragen. Um die gut erhaltene schöne alte Stadt Sulzfeld am Main befinden sich die Rebflächen des Weingutes an den Spitzenlagen Maustal und Cyriakusberg.

Mit der Kordonerziehung werden die Reben konsequent reduziert. Bei der Ernte wird penibel selektioniert. Philipp Luckert schickt seine Lesemanschaft sogar dreimal in manche Rebenzeilen, damit jeweils nur die reifen Trauben geerntet werden. Mit über 50 Prozent ist der Silvaner vertreten, neben Chardonnay, Sauvignon Blanc, Muskateller und Weißem Burgunder.

Ulrich Luckert ist für den Keller zuständig. Die Weine vergären ohne Schwefelzugabe in großen Holzfässern spontan auf der eigenen Naturhefe. Erst nach der Gärung wird leicht geschwefelt. Es entstehen Weine mit Transparenz, Klarheit, elegantem Schmelz und langer Wirkung.

Den Rotweinen hat sich Sohn Philipp, der unter anderem auch bei Paul Fürst gelernt hat, angenommen. Die Rotweine reifen 18 Monate im Barrique, sind reintönig, präzise mit faszinierender Frucht und einem eigenen unverwechselbarem Geschmack mit kalkhaltiger Kompaktheit.

Den Weißen tut die vollständige Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung gut, die Mineralität tritt in den Vordergrund. Die 2017er Silvaner und Rieslinge aus dem Maustal am Rande von Sulzfeld sind kraftvoll und haben noch Reifepotential. Die Spitze der Silvaner-Kollektion 2017 – der Creutz – reift gerade zum Silvaner-Monument.

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Weingut Am Stein,
Ludwig Knoll
37 ha, Biodynamisch, Naturland, Frank & Frei

Ludwig Knoll hat das direkt im Weinberg des berühmten Würzburger Stein liegende Gut von seinem Vater 1990 in der 5. Generation übernommen. Er führt es zusammen mit seiner Frau Sandra. 2007 erfolgte die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Die Weine werden seitdem von Jahr zu Jahr immer besser.

Die Knolls haben sich auf ihrem Gut ein einmaliges Experimentierfeld mit vielen Optionen geschaffen: ob Lagermethoden, Reblagen, Teambuilding, Kooperation oder Architektur, sie gehen immer wieder neue innovative Schritte. Vieles davon bewährt sich dann. 2015 wurde die futuristische Vinothek mitten in den Weinbergen des Würzburger Steins mit dem neuen darunterliegenden Weinkeller eröffnet.

Der Keller - seit der Kellererweiteung 2015 mit viel Raum auch für Holzfässer, Edelstahltanks, Amphoren und Betoneier - ist eine Weinschmiede, die Ludwig Knoll und sein Kellermeister Dominik Diefenbach zur Individualisierung der Weine im ganzheitlichen Konzept der Biodynamik nutzen. Hier wurden mit die ersten Betoneier Deutschlands verwendet. Die Spitzenrieslinge – und Silvaner – sind in den Behältern des goldenen Schnitts zur harmonischen Entwicklung gelagert. Die Wirkung des Betoneis erklärt Knoll mit kreisenden Strömungen, weil es in der Mitte wärmer ist.

Auf dem Weingut werden die Weine spontan vergoren, haben verlängerte Maischestandzeiten und werden teilweise unfiltriert abgefüllt. Einige Rieslinge werden mit in der Amphore maischevergorenen Partien rückverschnitten. Die in den Boden eingelassenen 500-Liter-Amphoren werden im Herbst mit Silvaner, der noch auf der Maische liegt, zusammen auf das Gemisch von Kernen, Stängeln und Schalen gefüllt, dann wird dieser reine Amphorenwein nach 9 Monaten mit dem anderen Wein verschnitten.

Somit entsteht eine vielfältige, in den letzten Jahren immer stärker werdende Kollektion mit 20 Prozent Riesling. Die Burgunder – einschließlich Spätburgunder – nehmen 25 Prozent der Rebfläche ein, der Silvaner 25 Prozent. Weiterhin im Anbau sind Rieslaner, Müller-Thurgau und die Scheurebe. Die Silvaner von alten Reben sind mit feinen mineralischen Noten, klar und äußerst lang. Die großen Gewächse brauchen immer etwas Zeit und haben ein hohes Lagerpotential.

Bereits die Ortsweine von der wichtigsten Lage Stettener Stein gehören mit dem ‚Riesling trocken‘ zum Besten, was Franken zu bieten hat. Der ‚Stettener Stein Riesling‘ wurde 2018 beim Wettbewerb BEST OF RIESLING unter den 30 besten internationalen Riesling-Weingütern der Welt mit dem Preis „Bester trockener Steillagenriesling“ ausgezeichnet. Weitere Lagen sind Würzburger Stein und Randersacker Sonnenstuhl.

Im Monat Juli öffnet die Familie auch für Musikliebhaber ihr Haus mit dem jährlich stattfindenden Wein und Musikfestival „Wein am Stein“.

Knoll hat schon geschafft, wovon viele Winzer träumen. Ein festes fast 30-köpfiges, motiviertes und glückliches Mitarbeiterteam ist bei der ökologischen Bewirtschaftung der Weinberge, der Lese von Hand und der schonenden Traubenverarbeitung eingebunden. Der Teamgedanke ist den Knolls sehr wichtig.

Das Weingut Am Stein ist Mitglied im Bioweinportal.

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Weingut Baldauf, Gerald und Ralf Baldauf
60 ha, Ecovin, Frank & Frei

Das nordfränkische Saaletal beherbergt die Stadt Hammelburg, die älteste dokumentierte Weinstadt Frankens. Hier herrscht Aufbruchstimmung. Die frühere Kühle der nördlichen Breitegrade im Frankenland weicht durch die Klimaveränderung, hier wird jetzt alles möglich. Hammelburg finden sich über 150 ha Weinanbaufläche. Ein Drittel davon bewirtschaften die Baldaufs. Einen im Ramstal, aber auch 25 ha in Erlabrunn. Letztere wurden zur Streuung der Risiken bei späten Frosteinfällen dazugenommen. So waren zuvor bei Spätfrost im Mai 2011 drei Drittel der Ernte ausgefallen.

Gerald Baldauf hatte das 1966 gegründete Gut von seinem Vater 1990 mit einer Größe von 4 ha übernommen, 1996 stieg der Bruder Ralf mit ein. Seitdem hat das Weingut ein rasantes Wachstum der Rebflächen zu verzeichnen. ‚Hammelburg Trautlestal‘‚ ‚Leinach Himmelberg‘ und ‚Sulzfelder Sonnenberg‘ sind die besten Lagen.

Die Brüder Baldauf, beide mit Abschluss des Studiums zum Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft, sind ambitioniert. Sie haben den Leitspruch “Wir lieben, was wir tun.“

Seit der Umstellung auf ökologischen Weinbau 2010 ist auch die Prägnanz der Weine gewachsen. Die Reben stehen auf Muschelkalkböden, drei Viertel des Ertrags werden mit Silvaner, Müller-Thurgau, Weißburgunder und Baccus mit jeweils regionalem Charakter eingefahren. Die Trauben werden selektiv geerntet, die Vergärung erfolgt gekühlt und temperaturkontrolliert, die Rotweine werden in Holzfässern und auch in Barriques ausgebaut Besondere Weine enstehen im Betonei mit Spontangärung.

Die hochgelegenen, nach Süden ausgerichteten Lagen lassen den Trauben viel Reifezeit, es entstehen filigrane Weine. Bereits 2011 gewannen die Gebrüder Baldauf bei der AWC in Wien die Trophy für den besten Weißwein aus 9.500 Weinen weltweit. Die Kollektionen zeigen eine stetige Zunahme der Präzision, das ‚Saalestück‘ profitiert von der Handlese.

Die neue 2008 eröffnete Vinothek wird von den Ehefrauen Heike und Silvia Baldauf betrieben. Bei den Neubauten wurden ökologische Prinzipien umgesetzt.

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Weingut Baltes

10 ha, Bio, VDP

Seit 2018 ist bei Baltes nach Umstellung 2016 der erste Jahrgang ökologisch zertifiziert. Das 1912 von der Stadt Klingenberg gegründete Weingut mit besten Lagen am steilen Mainufer war früher eine Institution. Es hatte aber zuletzt, trotz viel Personal, keinerlei Renommee mehr, bis es 2010 von dem 25 Jahre jungen Benedikt Baltes erworben wurde. Die Klingenberger unterstützten den Jungwinzer, die Finanzierung erfolgte von einer Bank an der Ahr – dort glaubte man an den Sohn einer ortsansässigen Winzerfamilie.

Baltes hat bei dem renommierten Weingut Adeneuer an der Ahr gelernt und später internationale Erfahrungen im Weinbau erworben. Seine Ehefrau führt an der Ahr seit 2013 das Rotweingut Bertram.

Baltes ist ein absoluter Spätburgunderspezialist – die 10 Prozent bereits vorhandene andere Rebsorten werden von ihm nicht mehr neu nachgepflanzt. Das Niveau der Weine nimmt kontinuierlich zu, die Lagen werden präzise herausgearbeitet. Große Gewächse erbringen die Lagen ‚Großheubacher Bischofsberg‘, ‚Bürgstadter Hunsrück‘ und ‚Klingenberger Schlossberg‘. An den fünf Parzellen am Klingenberger Schlossberg ist der Buntsandsteinboden eigentlich zu warm, aber kühle nächtliche Winde aus dem Spessart und drei unterirdische Wasserquellen machen den Schlossberg zu einer der besten Rotweinlagen Deutschlands. Die Weine sind lange lagerfähig und entwickeln sich teilweise erst nach Jahren – alles was große Pinots haben sollen.

2018 wurde das Weingut von Eichelmann für die beste Rotweinkollektion in Deutschland ausgezeichnet. 2016 sind die Lagen ‚Centgrafenberg‘ und ‚Hunsrück‘ in Bürgerstatt dazugekommen, ganz in der Nähe des Weingutes Fürst.

Seine persönlichen Lieblingsjahresweine - genannt "Terra 1261" nach dem Gründungsjahr des Weinbaus am Schlossberg - füllt Baltes extra ab und Liebhaber zahlen dreistellige Beträge für eine Flasche.

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Weingut Bardorf
3 ha, Naturland, Ethos

Bardorf ist einer der 13 Winzer in der Vereinigung Ethos, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, übersetzt mit „anständig sein“ –  „nicht mehr Holz schlagen als nachwächst“.

Er führt das Weingut in 2. Generation. Beste Lagen sind Randersacker Marsberg und Sonnenstuhl. Bardorf geht gekonnt mit Holz um, seine Spitzenweine werden darin ausgebaut.

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Weingut Bausewein
5 ha, Naturland, Bund Fränkischer Ökowinzer, EU-Bio

Seit 1995 wird das Weingut biologisch bewirtschaftet. Sabrina Bausewein, ihr Vater Karl Josef Bausewein und Eheman Matthias Popp leiten das Weingut gemeinsam. Das dazugehörige charmante Hotel in der Iphofer Altstadt wird von Sabrina Bausewein geführt.

Die Weine schonen den Geldbeutel und präsentieren sich in gleichmäßigen Kollektionen. Der Silvaner vom Julius-Echter-Berg und der Iphöfer Kalb Spätburgunder fielen auf.

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Weingut Helmut Christ, Helmut und Angelika Christ
10 ha, Demeter
Bereits 1974 wurde der Betrieb auf biologischen Weinbau umgestellt. Heute ist Sohn Michael Christ im Keller verantwortlich. 2006 wurde die Anbauweise auf eine Biologisch-Dynamische erweitert.

Die gute Lage ist der Volkacher Ratsherr, der Orange Wein Silvaner zeigt Stabilität. Der größte Teil der Kollektion besteht aus Müller-Thurgau und Silvaner – beide mit milder Säure.

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Weingut H. Deppisch,
Christian Deppisch, 97288 Theilheim
4 ha, Demeter

1989 wurde das Weingut gegründet, 0,5 ha Reben wurden von Herrmann Deppisch in der Garage im Nebenerwerb verarbeitet. Der Sohn, Christian Deppisch, absolvierte seine Lehre im Weingut Bürgerspital in Würzburg, gefolgt von einem Önologiestudium in Geisenheim, bevor er das Gut im Nebenerwerb übernahm.

Auch seine weiteren Tätigkeiten als Versuchsingenieur in Geisenheim und bei der Landesanstalt für Weinbau in Bayern sind mit dem Thema Wein verbunden. 2009 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamischen Weinbau umgestellt und 2001 durch Demeter zertifiziert.

2016 wuchs die Anbaufläche durch Zukauf dann weiter von 3,2 ha auf 4,2 ha. Hauptlage ist der Teilheimer Altenberg, der Talsenke zum Jakobsbach mit einer belassenen Ursprünglichkeit von Hecken, Sträuchern und Steinrutschen.

Die Weine werden nach der Ganztraubenpressung komplett vergoren, es bleibt viel Zeit zum Reifen. Hervorzuheben sind die gelungenen Seccos, der Seitensprung und der PET Nat „Urbursche“. Die Weine sind in Gutsweine, Ortsweine, Lagenweine und Großes Gewächs unterteilt.

Angebaut werden Frühburgunder, Silvaner, Riesling, Weißer Burgunder, Frühburgunder, Müller-Thurgau, Sauvignon blanc, Muskateller und Regent.

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Weingut Drei Zeilen, Christian und Alexandra Ehrlich
2,5 ha, Bioland

Drei Weinbergszeilen bekam Christian Ehrlich im Alter von 16 Jahren von seinem Vater geschenkt. Mit Alexandra Müller gründete er 2007 das „Weingut Drei Zeilen“ mit biologischer Bewirtschaftung.

Die Weine brauchen bei viel Holz und Hefe Reifezeit und öffnen sich meist erst erst nach zwei Jahren oder sogar mehr. Zu den Lagen am Rödelseer Küchenmeister kamen neue Parzellen in der Rödelseer Schwanleite und im Iphöfer Kalb dazu.

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Dreschers Weine aus ökologischem Anbau
, Norbert Drescher, 7334 Sommerach
3 ha, Bioland

Dieses Familienweingut ist seit 1998 Bioland zertifiziert. Die Weine kommen aus einer Lage, dem Sommeracher Katzenkopf. Diese im Arm des Altmains gelegene Weininsel ist nur per Schiff oder über Brücken erreichbar.
Angebaut werden 70 Prozent Weißwein. 90 Prozent der Weine werden trocken ausgebaut. Die Rebsorten sind: Silvaner, Weißburgunder, Riesling, Bacchus, Domina, Spätburgunder und mehrere PIWIS.
Die Devise ist: „Die Gesundheit von Pflanze, Tier und Mensch steht im Focus“. Die Grundeinstellung der Familie Drescher ist das ökologische Prinzip der ganzheitlichen Betrachtung und schließt alle Lebens- und Arbeitsbereiche ein. So entstehen hervorragende Bioweine. Die Kinder werden inzwischen in die Handgriffe auf dem Gut mit einbezogen.

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Öko-Weingut Hell
, Anton Hell, 97355 Wiesenbronn
1 ha, Demeter, ECOVIN

Das Familienweingut auf der Rotweininsel Wiesenbronn hat einen Rotweinanteil von 70 Prozent. Bereits 1978 erfolgte die Umstellung auf ökologische Anbauweise. Somit sind die vorherrschenden Gipskeuperböden schon lange gesund. Weiterer Garant für höchste Qualität ist die kompromisslose Pflege in Weinberg und Keller, verbunden mit optimaler Balance zwischen Wachstum und Ertrag. Die Devise ist: „Große Weine kann man nur mit der Natur erzeugen“.

Anton Hell und sein Team sind immer bereit, beim Umgang mit der Natur dazuzulernen. Der Erfolg dankt es ihm, seine Weine werden immer wieder ausgezeichnet: Gold beim Internationalem PIWI Weinpreis, Goldener Korken von der Weinloge,Staatsehrenpreise u.v a.

Die beiden Lagen des Weingutes Wiesenbronner Wachhügelnund Großlangenheimer Kiliansberg gehen ineinander über und werden schon seit dem 8. Jahrhundert mit Reben bestockt. Die Weine sind konzentriert fruchtig. Angebaut werden die weißen Sorten Grüner Silvaner, Helios, Rieslaner, Chardonnay. Bei den Roten sind es Dornfelder, Domina, Regent und Cabernet Dorsa.

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Weingut Huter
, Sebastian Huter, 97534 Waigolshausen
5 ha, Bioland

Seit 2013 ist das Familienweingut über Bioland zertifiziert. Die Devise ist „Gute Weine lassen sich nur mit und nicht gegen die Natur produzieren.“ Die Reben werden durch die artenreiche Begrünung und Ansiedlung von Nützlingen gestärkt. Sebastian Huter lebt das Prinzip ganzheitlicher Betrachtung und geschlossener Kreisläufe. Die Kraft der Natur wird optimal eingesetzt – so enstehen individuelle Weine.

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Krämer - Ökologischer Land- und Weinbau, Simone und Stephan Krämer
4 ha, Naturland

Die PET NAT-Weine sind auffällig, mutig der Rote aus der Rebsorte Regent. Krämer bringt seine Weine erst nach verlängerter Flaschenreife in den Handel. Besonders die Weine aus dem Premium Holzfass profitieren. Die maischevergorenen Weißen behalten ihre exzellente Frische.

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Weingut Laudens Betz, Wolfgang Betz, Reiner und Rolf Laudenbach
Bioland, in Umstellung

Die drei teilten als Kinder den Sandkasten und fanden im Weingut jetzt wieder ihr Abenteuer mit Spielfeld. Wolfgang Betz ist eigentlich Vertriebsleiter für wissenschaftliche Messgeräte, Reiner Laudenbach ist Architekt und Bürgermeister in Frickenhausen. Sein Bruder, Unternehmer Rolf Laudenbach, ist gelernter Winzer und Koch. In den Weinbergen werden keine Unkrautvernichter eingesetzt, sondern der Schafbock Willi samt Sippe. Die Rebfläche des Garagenweinguts wurde durch Zukauf des Weinguts Laudens vervielfacht.

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W
eingut Peter Plewe, 97762 Hammelburg
4 ha, Bioland

Peter Plewe hat seine Ausbildung zum Winzer bei Robert Schmitt in Randersacker absolviert. Nach Erfahrungen in einer Winzergenossenschaft gründete er 1993 ein eigenes Weingut. Inzwischen werden 4 ha ökologisch bewirtschaftet.

Angebaut werden Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus, Johanniter, Domina, Regent und Spätburgunder. Extensive Wirtschaftsweise mit deutlicher Ertragsreduktion führt zu substanzreichen Weinen mit hoher Mineralität und unverfälschtem Charakter. Die Weine werden trocken ausgebaut. Peter Plewe bekocht seine Gäste leidenschaftlich mit lokalen Spezialitäten in seinem Weinhäusle von Freitag bis Sonntag.

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Weingut Manfred Rothe, Manfred und Christine Rothe
10 ha, Bioland

Manfred Rothe gründete 1985 das Weingut und betrieb die geerbten 1,5 ha zunächst im Nebenerwerb im Anbauverband Bioland zertifiziert. Rothe ist ein Pionier in der fränkischen Biowinzerszene mit maischevergorenen weißen Weinen, langen Maischekontaktzeiten und dem Ausbau in Tonamphoren. In neuerer Zeit widmet er sich zudem der Herstellung von Naturweinen – den Orangeweinen.

Rothe ist außerhalb Georgiens einer der Wenigen, die Weine in „Kvevris“, den georgischen Amphoren, vergären. Der Wein wird gelesen und dann für ein Jahr in die Amphore gegeben – Purismus den Rothe mit Silvaner-Trauben und Blauem Zweigelt betreibt. Vor dem Trinken brauchen die Weine in der Karaffe Zeit. Der Amphorenwein ist von ausgeprägter Diversität sowie von Gerbstoffen und Phenolen geprägt. Die Weine brauchen bis zur Perfektion dann 5 bis 10 Jahre in der Flasche.

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Weingut Roth, Nicole Roth
23ha, VDP, Naturland, Slow Food

Gerhard Roth, den früher Allergien plagten, ist seit 1974 biologisch dabei. Über 50 fränkische Winzer haben bei ihm gelernt. Das Biologische sieht er allein schon als Personenschutz im Weinberg. Gerhard Roth war 1985 eines der Gründungsmitglieder des Bundesverbandes ökologischer Weinbau, heute Ecovin. Seine Tochter Nicole Roth, die Weinbau in Geisenheim studiert hat und schon im Vertrieb anderer Häuser tätig war, unterstützt den Vater und übernimmt die Leitung des Weingutes.

Die Roths haben einen Muster-Winzerbetrieb, der als zukunftsweisendes Beispiel für andere Winzer gelten kann. Das nach ökologischen Maßgaben errichtete und arbeitende Weingut hat nur etwa ein Drittel C02 Ausstoß gegenüber einem konventionell arbeitendem Winzerbetrieb gleicher Größe. Das Betriebsgebäude hat einen geschlossenen Energiekreislauf, die Baumaterialien stammen aus der näheren Umgebung. Die Roths nehmen Ihre eigenen Flaschen als Leergut zurück. Sogar die Materialien der Holzfässer, das Wiesenbronner Eichenholz, stammen aus der unmittelbaren Umgebung.

Die Weine werden gekonnt spontan und teilweise im Betonei vergoren. Sie bleiben bis zum Ende auf der Vollhefe und werden unfiltriert abgefüllt. Die Kollektion 2017, trägt die Handschrift der Tochter Nicole Roth – sie ist klar und hochqualitativ. Verschieden Auszeichnungen erfolgten.

Etwa 50 Prozent sind Rotweine, dies entspricht einer alten Tradition: Auf dem Familienweingut werden seit 1946 Rotweine angebaut. Die durch den Schwanberg geschützte Lage Wiesenbronn ist für Rotweine wie geschaffen. Der ‚Wiesenbronn Heller Berg Blaufränkisch Erste Lage‘ zeugt in seiner kraftvollen Art davon. Bei den Weißweinen werden neue Wege eingeschlagen und die Silvaner verschieden ausgebaut, einige im Betonei. Die Silvaner Ortsweine sind schon mit viel Körper , eine Steigerung gibt es beim ‚Silvaner - G - Wiesbronner Heller Berg‘.

Neben dem Weingut hat Gerhard Roth ein Rotweinhotel gebaut, das seine zweite Tochter Kerstin Büttner leitet.

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Schloss Sommerhausen, Martin Steinmann
26 ha, VDP, Fair‘n Green

1435 wurde das Weingut von Schenk Konrad IV gegründet. Hier wurden über Jahrhunderte die Trauben für die Krönungsweine der deutschen Könige und Kaiser in den exzellenten Weinbergslagen geerntet. 1968 kaufte Johann Kaspar Steinmann das Schloss mit den Weinbergen. Heute führt sein Sohn Martin Steinmann das Weingut, man trifft ihn meist mit großem Schlapphut an. Die Familie Steinmann hat sich seit Jahrhunderten um den Weinbau verdient gemacht und übernahm bereits 1797 die Leitung des Weinguts als Bevollmächtigte des Grafen von Rechteren-Limpurg-Speckfeld.

Schloss Sommerhausen hat eine große Sortenvielfalt, neben Silvaner werden auch Chardonnay, Auxerrois, Scheurebe, Muskateller, Zweigelt, Blauburger und Sauvignon Blanc angebaut und zum Teil versektet. Die Versektung erfolgt nach der Champagnermethode und mit mehrjährigem Hefelager im Gewölbekeller des Weingutes. Die besten Lagen sind der ‚Sommerhäuser Steinbach‘, der ‚Randersacker Sonnenstuhl‘ und der ‚Randersacker Reifenstein‘.

Martin Steinmann, dessen Schwester die Rebschule betreibt, experimentiert gerne mit Reb-Raritäten, wie der Gelben Orleans. In der europaweit bekannten Rebschule von Petra Steinmann-Gronau werden Reben selbst gezüchtet und regionalen Verhältnissen angepasst.

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Weingut Störrlein Krenig, Armin Störrlein und Martin Krenig
12 ha, VDP, Trias Frankenwinzer

Das Weingut in Randersacker ist für die gelungenen fränkischen Klassiker bekannt. Die Weinbergslagen sind bekannte: Randersacker Sonnenstuhl, Randersacker Marsberg und Randersacker Teufelskeller.

Störrlein ist ein Routinier, dessen Weine auch in schwierigeren Witterungsjahren immer gelingen. Der Schwiegersohn Martin Krenig brachte seine 5 ha Weinanbauflächen in das Weingut ein und kümmert sich überwiegend um die Weinberge, auch mit neuen Methoden.

Die Vinifikation ist dann mehr der Part von Armin Störrlein und seiner Tochter Christiane Störrlein-Krenig. Der Verkauf und das Organisatorische ist in der Hand von Ehefrau Ruth Störrlein – Familienbetrieb wird gelebt.

Die Weine haben ein hohes Reifepotential. Die Burgundersorten nehmen ein Viertel der Rebflächen ein, Silvaner ein Fünftel, 15 Prozent der Müller-Thurgau. Die Weine sind dicht und vielschichtig. Die Weißnn bleiben meist ein halbes Jahr auf der Hefe und benötigen auch Zeit in der Flasche. Weißburgunder, wie der Pure Grapes, und die Spätburgunder vom Sonnenstuhl fallen in der Kollektion besonders auf. Unter „Trias“ hat sich das Weingut mit 4 befreundeten fränkischen Weingütern zu einer Qualitätsallianz zusammengetan. Dazu zählen die Weingüter Johann Ruck, Schmitts Kinder, Fürst Löwenstein und Rudolf Fürst.

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Weingut Vetter,
Katja und Stefan Vetter
3 ha

Ein Ausnahmewinzer – Stefan Vetter fing 2010 als Quereinsteiger bei Null mit einer Parzelle im Casteller Kirchberg an. Er lässt Silvaner und Riesling 18 Monate auf dem Fass und seit 2013 werden manche Weine gar nicht mehr geschwefelt. Die Weine sind filigran und aromatisch. Die Top Natural Silvaner CK und GK verschwinden gerne in Szene-Restaurants im In und Ausland, wo sie Naturweinanhänger überzeugen. Vetter besucht aber auch die einschlägigen Veranstaltungen für Natural Weine und lässt seine Weine dort verkosten. Die Weine von Stefan Vetter sind nicht durch Reinzuchthefen und Entsäuerung vereinheitlicht, sie zeigen ein wechselndes natürliches Profil. Vetter ist er inzwischen von Iphofen nach Gambach am Main gezogen und bearbeitet dort die Toplage ‚Gambacher Kalbenstein‘, einem Hang aus Muschelkalk und Sandstein.

Vetter und seine Familie machen alles selbst, keine Angestellten. Die Trauben werden in einer 40 Jahre alten Korbpresse über 5 Stunden in zwei Durchgängen mit geringem Druck gepresst, über Nacht bleibt der Most dann in Ruhe. Auch bei der Lagerung in Holzfässern wird nicht interveniert – kein Abstich, kein Rühren. Im Eichelmann 2019 bekommt er dafür 4 Sterne, der Gault&Millau erwähnt ihn nicht, was aber in Vetters Sinne sein wird.

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Bioweingut Edgar Wallrapp
, Anita und Edgar Wallrapp, 97288 Theiheim
1 ha, Bioland

1i984 wurde das Gut als Nebenerwerbsbetrieb mit dem Weinberg Theilheimer Altenberg angelegt und direkt die ökologische Anbauweisen eingeführt. Die Devise ist „Pure Natur im Glas“. So wurde der Weinberg mit alten Weinbergsmauern, Hohlwegen und Hecken belassen und nur revitalisiert.

Edgar Walltrapp, Verwaltungsfachwirt und gelernter Winzer, nutzt bei der Arbeit die Energie der Mondphasen. Es gibt keine Schönung der Weine, die Weine sind vegan. Die meisten sind trocken ausgebaut.

Angebaut werden bei den Weißen: Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Scheurebe, Riesling und Johanniter. Als Besonderheit wird der Altfränkische Satz aus der uralten Rebanlage Machtilshäuser Sommerleite als Rarität angeboten. Die verschiedenen, zum Teil 90 Jahre alten Reben sind durcheinander im Weinberg gepflanzt. Über die Wurzeln tauschen die Pflanzen beispielsweise Bodenpilze aus.

Bei den Roten werden angeboten: Domina, Regent, Dornfelder und Rotling. Ausgebaut werden sie im Holzfass aus Spessarteiche. Die Weine werden direkt an die Liebhaber in der Umgebung vermarktet.

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Weingut Weigand
, Werner und Andi Weigand - Umstellung
10 ha, Naturland

Die Erfahrungen des Vaters und neue Ideen des Sohnes Andreas Weigand stärken die neuen Kollektionen mit alten Reben. Die Rebsorten sind 30 Prozent Silvaner, 20 Prozent Riesing und je 20 Prozent Scheurebe und Weißburgunder. Der Spätburgunder 2015 wurde mit Meiningers Rotweinpreis 2017 prämiert. 2013 hat Andreas nach seinem Önologiestudium die Führung des Weingutes übernommen, verbunden mit der Umstellung auf Naturland. Die Trauben werden mit der Hand gelesen und spontan vergärt. Die schönsten Weine heißen „Held“, der Silvaner im Bocksbeutel trägt den Namen „Der Franke“ und „Die Wilden“ sind Weine für jeden Tag. Die Kreativagentur Elbstern hat die neuen markanten Etiketten designt.

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Zehnthof-Luckert, Wolfgang, Ulrich und Philipp Luckert
17 ha, , Naturland, VDP, Frank & Frei

Die Luckerts sind an der Spitze in Deutschland angekommen, und das mit oder auch durch biodynamische Anbaumethoden. Theo Luckert erwarb den 1558 erbauten Zehnthof 1962 und war in den 90er Jahren bis nach Übersee bekannt für grandiose Süßweine. Heute bewirtschaften die Söhne Wolfgang und Ulrich sowie der Enkel, Wolfgang Luckerts Sohn Philipp, das Weingut und haben dessen Ruf wieder weit über die Grenzen des Frankenlandes getragen. Um die gut erhaltene schöne alte Stadt Sulzfeld am Main befinden sich die Rebflächen des Weingutes an den Spitzenlagen Maustal und Cyriakusberg.

Mit der Kordonerziehung werden die Reben konsequent reduziert. Bei der Ernte wird penibel selektioniert. Philipp Luckert schickt seine Lesemanschaft sogar dreimal in manche Rebenzeilen, damit jeweils nur die reifen Trauben geerntet werden. Mit über 50 Prozent ist der Silvaner vertreten, neben Chardonnay, Sauvignon Blanc, Muskateller und Weißem Burgunder.

Ulrich Luckert ist für den Keller zuständig. Die Weine vergären ohne Schwefelzugabe in großen Holzfässern spontan auf der eigenen Naturhefe. Erst nach der Gärung wird leicht geschwefelt. Es entstehen Weine mit Transparenz, Klarheit, elegantem Schmelz und langer Wirkung.

Den Rotweinen hat sich Sohn Philipp, der unter anderem auch bei Paul Fürst gelernt hat, angenommen. Die Rotweine reifen 18 Monate im Barrique, sind reintönig, präzise mit faszinierender Frucht und einem eigenen unverwechselbarem Geschmack mit kalkhaltiger Kompaktheit.

Den Weißen tut die vollständige Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung gut, die Mineralität tritt in den Vordergrund. Die 2017er Silvaner und Rieslinge aus dem Maustal am Rande von Sulzfeld sind kraftvoll und haben noch Reifepotential. Die Spitze der Silvaner-Kollektion 2017 – der Creutz – reift gerade zum Silvaner-Monument.


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Weingut Zehntkeller Iphofen,
Familie Seufert
25 ha, Bioland

Das Weingut in Iphofen hat eine übersichtliche Kollektion aus den Lagen ‚Julius-Echter-Berg‘, ‚Kalb‘ und ‚Kronsberg‘. Die dezenten Weine werden mit wenig Alkohol angeboten. Der Sauvignon Blanc fällt besonders positiv auf.

Die Weine werden selbstverständlich auch in dem zum Weingut gehörendem edlen Romantikhotel Zehntkeller ausgeschenkt.

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Tipps, Unternehmungen

 

 

Weinparadiesweg:  leichte, aber 19 km lange Tageswanderung vom Wegheimer Kapellberg bis Nenzenheim mit Pausen in bewirtschafteten Weinbergshütten; Teilstrecken. www.weinparadies-franken.de

Floßfahrt in Oberfranken auf dem wilden Rodach mit erfahrenen Flößern am Steuer.
Fremdenverkehrsamt Wallenfells. www.wallenfels.de

Teufelshöhle Pottenstein: große Tropfsteinhöhle mit riesigen Sälen in der Fränkischen Schweiz .45 Minuten bei 9 Grad konstant. 9.00-17.00; Zweckverband Teufelshöhle www.teufelshoehle.de

Erlebnispark Schloss Thurn mit täglichem Ritterturnier und verschiedenen Fahrgeschäften, Achterbahn, Wildwasserbahn, Wasserbobbahn u.a. www.schloss-thurn.de

Radweg Liebliches Taubertal: 100 km von Rotenburg ob der Tauber an Flüssen entlang mit geringen Steigungen bis Wertheim am Main. Es gibt auch eine sportive Ausführung, die über die Höhenzüge geht.
Touristengemeinschaft Liebliches Taubertal www.liebliches- taubertal.de

Die Stadt Würzburg mit barocker Residenz und der Festung Marienberg, in deren Mitte ein Renaissanceschloss steht. www.wuerzburg.de/tourismus

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Hotels

 

 

Weingut am Stein, 97080 Würzburg
Architektonische Besonderheit, Wohnung mit Blick über Würzburg
www.weingut-am-stein.de

Vinotel Augustin, 97320 Sulzfeld am Main
Wein und Designhotel mit unterschiedlichen Themenzimmern.
www.vinotel-augustin.de

     

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Gastronomie

 

 

Restaurant Philipp $$$$
97286 Sommerhausen
Feines Sternerestaurant im Renaissance-Palais. Kreative fränkisch-französische Küche.
www.restaurant-philipp.de

Steinburgs Restaurant $$$
97080 Würzburg
Traumschloss auf dem Würzburger Stein mit frank-mediterraner Küche.
www.steinburg.com

Kristinas Esszimmer im Jagd Hotel Rose
$$$
63897 Miltenberg
Mediterrane und französische sowie regionale Variationen mit Blick auf den Main.
www.jagdhotel-rose.de

Restaurant Scheune $$$
97797 Wartmannsroth
Unter verglastem Scheunendach etwas außerhalb der Stadt Hammelburg mit Blick auf die historische Mühlenanlage speist es sich hier im anspruchsvollen hellen Restaurant.
www.romantikhotel-neumuehle.de

Weinstube Bausewein $
97346 Iphofen
Fränkische Küche und deftige Brotzeit, Weine aus eigenem ökologischem Anbau. Service durch die Winzerfamilie.
www.altstadthotel-bausewein.de

Gasthof Bären $$
97236 Randersacker
Typisches fränkische Wirtshaus mit schönen Plätzen, auch im Hof, anspruchsvolle regionale Küche.
www.baeren-randersacker.de

Michels Stern $$$
97340 Marktbreit
Die Brüder Wolfgang und Stefan verbinden frischen Wind mit Tradition. Breite Weinauswahl.
www.michelsstern.de

Winzerhof Stahl $

97215 Simmershofen
Im schönen Winzerhof vom Winzer und Koch Christian Stahl versiert zubereitete feine Menüs. Weinbegleitung Frei-Sa.
www.winzerhof-stahl.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

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